Dass sich E-Mail nur in Ausnahmefällen als probates Medium für die direkte Kommunikation der Geschäftsleitung an alle Beschäftigten eignet ist seit langem bekannt. Dass man mit solch einer E-Mail auch viel Porzellan zerschlagen kann, hat der CEO der Beratungsfirma Deloitte mit seiner Neujahres-E-Mail an die über 220.000 Beschäftigten bewiesen. Der über weite Teile unverständliche Text mit vielen Plattitüden sorgte für Demotivation und viel Spott im Internet. Allein schon die verschwendete Arbeitszeit war teuer. Wir haben nachgerechnet: Selbst wenn die Empfänger für das Lesen jeweils nur etwas mehr als eine Minute gebraucht haben sollten und man lediglich die Selbstkostensätze ansetzt, kommt man auf verschwendete Arbeitszeit in Höhe von mehr als 150.000 Euro. Nachdem man den Text aber mehrmals lesen muss (ohne dass sich dadurch das Verständnis dramatisch erhöht) dürften die Kosten eher bei über einer halben Million Euro gelegen haben. Noch nicht eingerechnet sind die zahlreichen Diskussionen, die sicherlich auf den Gängen der Deloitte-Niederlassungen stattgefunden haben. Ebenfalls natürlich nicht berücksichtigt sind die Auswirkungen der Verärgerung der Mitarbeiter. Wen der E-Mail-Text interessiert: hier ist der Text abgedruckt.
Finance-magazin.de, 26.1.2016